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Alarmierender Bericht: Ländliche Versorgung verschlechtert sich rapide

21. September 2017, 20:49

„Die Schrumpfungsprozesse von Landgemeinden sowie von Mittel- und Kleinstädten erfassen nach Ostdeutschland zunehmend auch Westdeutschland“, soll es warnend in dem bisher unveröffentlichten Bericht heißen. Demnach fehle den Menschen hier mehr und mehr das Nötigste zum Leben.

Der alle fünf Jahre erscheinende Bericht sollte eigentlich längst von der Bundesregierung beschlossen werden, wie es dem Handelsblatt zufolge in Kabinettskreisen hieß, wurde dann aber auf die Zeit nach der am Sonntag, den 24. September 2017, stattfindenden Bundestagswahl verschoben.

Der Bericht trägt wohl den Titel: „Daseinsvorsorge sichern“, und benennt die Probleme in vielen Lebensbereichen. Demnach würde es zum Beispiel in ländlichen Regionen deutlich mehr Schulabbrecher als anderswo geben, was mit dem Manko eines differenzierten lokalen Schulangebotes erklärt wird. Dazu kämen  mangelhafte Angebote an Nahverkehr, Supermärkten und Hausärzten sowie sich verteuernde Kosten etwa für die Umlagen bei der Wasserversorgung.

Laut Bericht wuchs die Bevölkerung in deutschen Großstädten in den zehn Jahren von 2005 bis 2015 um 1,4 Millionen Menschen – und das vor allem in den Top-3-Großstädten Berlin, Hamburg und München. In 37 Prozent der Mittelstädte schrumpfte die Bevölkerung, ebenso in 52 Prozent der Kleinstädte.

Die Verfasser des zitierten Raumordnungsberichts empfehlen unter anderem eine Finanzreform, damit die Gemeinden wieder ihren Aufgaben gerecht werden können. Zudem soll das Breitbandnetz so ausgebaut werden, dass Unternehmer auf dem Land bleiben und die Bürger ihre Bedürfnisse schnell und einfach über das Internet abwickeln können.

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