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Bundesprognose: Weniger Wachstum und Ende des Aufschwungs

4. April 2019, 10:12

Konjunkturabkühlung

Die 138. Gemeinschaftsdiagnose trägt den Titel „Konjunktur deutlich abgekühlt – Politische Risiken hoch“. Sie enthält eine detaillierte Kurzfristprognose bis zum Jahr 2020 sowie eine mittelfristige Projektion der Wirtschaftsentwicklung bis zum Jahr 2023. Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben in dem Frühjahrsgutachten ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr deutlich von 1,9 auf 0,8 Prozent abgesenkt. 

In einem Schwerpunktthema setzen sich die Institute mit den Ursachen der konjunkturellen Abkühlung auseinander. Demnach „ist der langjährige Aufschwung in Deutschland zu einem Ende gekommen. Die deutsche Wirtschaft durchläuft nunmehr eine Abkühlungsphase, in der die gesamtwirtschaftliche Überauslastung zurückgeht.“

Politische Risiken

Die konjunkturelle Schwäche werde vor allem im Verarbeitenden Gewerbe sichtbar, heißt es weiter in der gemeinsamen Studie der fünf renommierten Wirtschaftsforschungsinstitute DIW Berlin, Ifo München, IfW Kiel, IWH Halle und RWI Essen. Eine ausgeprägte Rezession mit negativen Veränderungsraten des Bruttoinlandsproduktes über mehrere Quartale erwarten die Institute nicht. Allerdings bestünden hohe politische Risiken. So gingen von den Handelskonflikten der USA mit China und mit der Europäischen Union sowie zunehmenden nationalistischen Tendenzen Gefahren für die international aufgestellte deutsche Wirtschaft aus.

Auch die deutsche Wirtschaftspolitik schafft laut der Gemeinschaftsdiagnose Risiken, etwa indem sie die langfristige Stabilität der gesetzlichen Rentenversicherung durch erhebliche Leistungsausweitungen belaste, die aus dem Beitragsaufkommen nicht zu finanzieren seien. Dies lasse Steuererhöhungen erwarten, die Deutschland als Investitionsstandort weniger attraktiv machten, heißt es in der Kurzfassung.

Politik ist gefordert

Insgesamt sollte die Wirtschaftspolitik stärker darauf ausgerichtet werden, die Rahmenbedingungen für Investitionen in Deutschland zu verbessern, appellieren die fünf Institute. Damit erheben Sie eine Forderung, die zum Beispiel auch der Handelsverband Deutschland (HDE) seit einiger Zeit fast schon gebetsmühlenartig wiederholt. Wenngleich das BMWi zeitgleich einen Rückgang der Industrieaufträge vor allem aus dem Ausland verzeichnet, könnte die Situation insbesondere für mittelständische Händler laut einer Analyse besser zu kompensieren sein. Zudem steigt die Verbraucherstimmung wieder.    

Die komplette Version des oben erwähnten Frühjahrsgutachtens ist übrigens als PDF-Datei unter diesem Internetlink gratis verfügbar.

www.bmwi.de/ gemeinschaftsdiagnose.de