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Erstaunliche Nielsen-Studie: Deutsche achten mehr auf Produkt, denn Preis

6. Juli 2015, 10:26

Für rund ein Viertel der deutschen Befragten ist die Neuheit eines Produktes der Hauptgrund für dessen Kauf (26 Prozent). Genauso viele Befragte gaben an, sich mit dem Kauf eines Neuproduktes etwas Gutes tun zu wollen. Erst an dritter Stelle steht der Preis (20 Prozent). Im europäischen Durchschnitt ist der Preis hingegen das Hauptkriterium: Mit 25 Prozent steht dieser an erster Stelle. Auf den Plätzen zwei und drei folgen in Europa die Neuheit des Produktes (21%) und die Weiterempfehlung eines neuen Produktes durch eine andere Person (20 Prozent).

„Innovation zählt mehr denn je – besonders in Deutschland“, sagt Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. „Dass der Preis beim Kauf neuer Produkte hierzulande erst an dritter Stelle steht, zeigt, wie gut die Stimmung der deutschen Verbraucher im europäischen Vergleich ist.“

Was sich die Deutschen vom Markt wünschen

Auch auf der Wunschliste der deutschen Verbraucher ist der Preis zweitrangig. Fast ein Drittel der Deutschen sieht überhaupt keinen Bedarf für neue Produkte (30 Prozent) – dieser Punkt steht für sie auf Platz eins. „Ein Ergebnis, das auf den ersten Blick verwundert, weil ja gerade die Neuheit Kaufgrund Nummer eins für neue Produkte ist“, sagt Ingo Schier. „Bei näherer Betrachtung zeigt sich aber, dass die Deutschen nicht per se auf der Suche nach neuen Produkten sind. Man könnte sagen: Ein Großteil der Deutschen ist wunschlos glücklich. Zwar ist der bewusste Bedarf nicht vorhanden, der Neugier auf ein neues Produkt geben die Deutschen aber gerne nach.“

Auf Wunschlistenplatz zwei folgt der Faktor Preis: 28 Prozent der Deutschen wünschen sich günstigere Produkte. Auf Platz drei folgen Produkte, die eine höhere Nutzerfreundlichkeit haben (16 Prozent). Auch hier unterscheiden sich die Deutschen vom europäischen Durchschnitt. Auf der europäischen Wunschliste stehen erschwinglichere Produkte ganz oben (44 Prozent). An zweiter Stelle stehen neue Produkte, die aus natürlichen Stoffen hergestellt werden (28 Prozent), gefolgt von solchen, die zu einem gesunden Lebensstil passen (26 Prozent).

Erkenntnisse über Kauf neuer Produkte und Info-Suche

Auch bei der Markentreue zeigt sich der Unterschied zwischen deutschen und europäischen Verbrauchern. „Die Marke spielt für die Deutschen beim Kauf von neuen Produkten eine untergeordnete Rolle“, sagt Ingo Schier. „Im Vergleich zum europäischen Durschnitt sind deutsche Verbraucher damit bei der Auswahl der Marken erstaunlich flexibel.“ Im europäischen Durchschnitt ist nur knapp über die Hälfte der Verbraucher (53 Prozent) für neue Marken offen. Von den deutschen Befragten geben hingegen 60 Prozent an, dass sie bereit sind, zu einer neuen Marke zu wechseln. 57 Prozent der Deutschen finden es gut, wenn Hersteller neue Produkt-Varianten anbieten. Zudem liegt die Bereitschaft, neue Produkte von Eigenmarken zu kaufen bei 55 Prozent.

Die Unterschiede zwischen Deutschland und dem europäischen Durchschnitt zeigen sich auch darin, wie sich die Verbraucher über neue Produkte informieren. Für die Deutschen ist das Geschäft die erste Anlaufstelle. Fast zwei Drittel (64 Prozent) gibt den stationären Handel als Informationsquelle für neue Produkte an. Im restlichen Europa ist dieser Anteil mit 57 Prozent geringer.

Bedeutung von Vor-Ort-Geschäften

„Deutsche Verbraucher informieren sich am liebsten vor Ort im Geschäft über neue Produkte. Dort ist also das Potenzial am größten, die Verbraucher vom Kauf neuer Produkte zu überzeugen“, fasst Ingo Schier zusammen. An zweiter Stelle folgt in Deutschland die persönliche Weiterempfehlung. 57 Prozent der Deutschen geben an, dass sie sich über Freunde oder Familie über neue Produkte informieren – und liegen damit gleichauf mit dem europäischen Durchschnitt. „Die persönlichen Weiterempfehlungen sind ein wichtiger Faktor. Verbraucher vertrauen den Ratschlägen von Freunden und Bekannten. Wir beobachten, dass dieser Einfluss durch die sozialen Netzwerke zunehmend stärker wird“, erläutert Ingo Schier.

Zudem lieben die Deutschen die Internet-Recherche: Hier informieren sich mehr als die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) über neue Produkte. Von den europäischen Nachbarn tun dies im Internet nur 49 Prozent. Große Unterschiede gibt es bei der TV-Werbung. Diese ist nur für 39 Prozent der Deutschen eine Informationsquelle für neue Produkte. Zum Vergleich: In Europa sind es 45 Prozent.

 

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