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Kettler schockt mit Produktions-Aus

14. Oktober 2019, 14:17

Nach Angaben des „Soester Anzeiger“ wurde auf der Betriebsversammlung in der Schützenhalle in Ense-Bremen mitgeteilt, dass das Insolvenzverfahren noch in der laufenden Woche eröffnet, der Großteil der 500 ostwestfälischen Kettler-Beschäftigten ab Mittwoch „widerruflich freigestellt“ und ein Rumpf-Team von 144 Mitarbeitern noch für ein paar Monate zum „Ausproduzieren“ gebraucht wird. Sobald eine Sozialplan mit dem Betriebsrat vereinbart sei, sollen die Kündigungen für den Rest der über Jahre geschrumpften Belegschaft bis zum 31. Januar 2020 ausgesprochen werden, heißt es weiter in dem Pressebericht. 

Strahlkraft immer noch vorhanden
Demnach hätten die eingesetzten Unternehmensberater eine noch schlechtere Lage beim Hersteller aus Ostwestfalen festgestellt als gedacht und habe Kettler nicht mehr wirtschaftlich arbeiten können. Laut „Soester Anzeiger“ wurden dem Unternehmen „trotz noch immer vorhandener Strahlkraft“ zuletzt auch „fehlender Unternehmergeist“, Managementfehler und Lieferengpässe zum Verhängnis. Die betroffenen Mitarbeiter sind wohl geschockt und haben die Betriebsversammlung teilweise mit Nicht-Erscheinen oder Galgenhumor quittiert, berichtet die regionale Publikation weiter. Die Situation mag nicht so recht zum Internetauftritt des Herstellers passen, bei dem bis heute noch Gartenmöbel unter dem Motto „Enjoy the Sunny Side of Life“ präsentiert werden.

Übrigens liegen die Markenrechte bei der Kettler Holding, die anders als die Firmen „Kettler Freizeit“ und „Kettler Plastics“ keine Insolvenz angemeldet hatte. Somit sind in Zukunft auch Möbel-, Sportartikel- und Spielwaren-Produkte unter dem Namen „Kettler“ möglich, die dann aber wohl nicht mehr aus dem Sauerland, geschweige denn aus Deutschland kommen.

Aluräder weiter „Made in Germany“
Wichtig: Wie bereits in unserer Meldung vom 7. November 2018 mitgeteilt, werden weiterhin Fahrräder unter dem Markennamen Kettler aus deutscher Produktion angeboten – und das unabhängig vom Hersteller aus Ense. Bereits am Jahresende 2015 hatte die Kölner Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft eG (ZEG) den Geschäftsbereich und die Produktion für Fahrräder vom Aluminiumspezialisten Kettler übernommen, die unter dem Namen Kettler Alu-Rad GmbH in der Rheinmetropole firmiert und traditionell im saarländischen Rilchingen-Hanweiler fertigt. Dies ist ein Ortsteil der Gemeinde Kleinblittersdorf direkt an der Grenze zu Frankreich. 

de.kettler.net www.soester-anzeiger.de