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Mehr Transportkooperation – weniger Kosten

1. April 2019, 16:47

Großer Kostenfaktor

Vorteile, auch hinsichtlich der Transportkosten, sehen die Befragten außerdem in der eigenen Beschaffungslogistik, deren Anteil am gesamten Beschaffungsvolumen der Lieferanten noch verhältnismäßig gering ist, so einige Ergebnisse der aktuellen EHI-Studie „Transport in der Handelslogistik“, deren vollständige Ergebnisse Marco Atzberger, Geschäftsleitung im EHI, auf dem 25. Handelslogistik Kongress in Köln vorgestellt hat.

Der Transport ist ein beträchtlicher Kostenfaktor innerhalb der Handelslogistik und beläuft sich laut Aussage der Befragten auf durchschnittlich 1,80 Euro pro Kilometer. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Transportkosten entfällt auf das Personal, insbesondere die Fahrer. Jeder Fahrer kostet die Handelsunternehmen durchschnittlich pro Jahr 43.390 Euro. Den zweitgrößten Anteil an den Transportkosten nehmen mit 16 Prozent die Treibstoffkosten ein. Die Kosten für die Lkw-Maut kommen lediglich auf einen durchschnittlichen Anteil von vier Prozent.

Kosten optimieren

Die wichtigste Maßnahme zur Reduzierung der Transportkosten sehen die Händler in Tourenplanungssystemen. An zweiter Stelle nennen die Befragten Kooperationen mit anderen Händlern oder Lieferanten. „Während die Zusammenarbeit mit Logistik-Dienstleistern bei vielen Händlern gängige Praxis ist, stellen Logistik-Kooperationen beim Transport zwischen Händlern oder zwischen Händlern und Lieferanten aktuell noch eine Ausnahme dar“, kommentiert Thomas Kempcke, Leiter Forschungsbereich Logistik im EHI und Autor der Studie. In- bzw. Outsourcing-Maßnahmen landen im Ranking der wichtigsten Maßnahmen zur Reduzierung von Transportkosten auf dem dritten Platz, gefolgt von Fahrerschulungen. Auf dem fünften Rang sehen die Befragten den Einsatz von alternativen Antrieben. Weitere Maßnahmen zur Kostenoptimierung sind etwa der Einsatz von Systemen zur Laderaum- bzw. Frachtraumverdichtung, die Bündelung von Lieferungen oder die Optimierung der Anliefertage bei den Verkaufsstellen.

Selbstabholer

Auch die Beschaffungslogistik, also die gebündelte Abholung der bestellten Ware beim Lieferanten durch den Händler selbst, birgt Kostenvorteile durch Bündelungseffekte. Vorteilhaft ist auch eine zuverlässige Warenversorgung und Entlastung der Wareneingangsrampe. Allerdings werden zurzeit lediglich 18 Prozent des gesamten Volumens vom Handel selbst abgeholt. Laut 52 Prozent der Befragten wird dieser Anteil im eigenen Unternehmen bis 2025 zunehmen. Ein gutes Drittel der Händler rechnet hingegen mit einem gleichbleibenden Anteil.

Datenbasis

Für die Studie „Transport in der Handelslogistik“ hat das EHI mit Unterstützung der Fachzeitschrift „Die Verkehrsrundschau“ im vergangenen Herbst 32 Handelsunternehmen aus dem Bereich D-A-CH online befragt, davon drei Viertel aus Deutschland und der Rest je zur Hälfte aus der Schweiz und aus Österreich. Der Gesamtumsatz der Teilnehmer aus Deutschland belief sich im Jahr 2017 auf 41 Milliarden Euro, das entspricht einem Anteil am gesamten deutschen Einzelhandelsumsatz in besagtem Jahr von etwa 9 Prozent. Der Vergleichswert für die Teilnehmer aus Österreich beträgt gut 18 Mrd. Euro, was einem Anteil am gesamten dortigen Einzelhandelsumsatz von 26 Prozent entspricht, während der Umsatzanteil der teilnehmenden Händler aus der Schweiz mit 41 Mrd. CHF 45 Prozent des gesamten inländischen Umsatzes erreicht.

www.ehi.org/de