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Nielsen-Studie: Deutsche lieben Ladenkäufe

1. Juli 2015, 8:40

Vergleicht man diese Zahlen mit dem europäischen Durchschnitt (26 Prozent der europäischen Verbraucher kaufen Waren des täglichen Bedarfs bereits online, 40 Prozent können sich dies vorstellen) zeigt sich, dass Verbraucher hierzulande beim Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs eher Traditionalisten sind und diese im stationären Handel kaufen, heißt es bei der Nielsen Company GmbH in Frankfurt/Main. 

„Die Art und Weise wo und wie Verbraucher einkaufen, hat sich noch nie so stark verändert wie in den vergangenen Jahren. Das betrifft auch den Lebensmitteleinzelhandel“, sagt Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland. „Der Wandel betrifft aber nicht nur das Einkaufsverhalten, sondern auch die Ansprüche, die Konsumenten an ihren Händler haben – online wie stationär. Um ein umfassendes Bild von der Zukunft des Handels zu zeigen, haben wir auch diesen Aspekt untersucht.“

Beliebte und unattraktive Produkte für Online-Shopping 

Demnach stehen auf dem digitalen Einkaufszettel der Deutschen Drogerieartikel ganz oben und Frische-Produkte wie Fleisch, Gemüse, Joghurt oder Meeresfrüchte. Zuhause bestellen und liefern lassen: Das alte Milchmann-Prinzip wird wieder zum Leben erweckt – und zwar digital. „Wir beobachten eine Wiederbelebung der Lieferung frei Haus“, so Ingo Schier. „Allerdings greifen die Verbraucher nicht mehr zum Telefonhörer, sondern nutzen Websites oder Apps der Händler.“ 43 Prozent der Deutschen können sich vorstellen, ihren Supermarkt-Einkauf online zu bestellen und die Lieferung frei Haus zu erhalten – 12 Prozent machen davon bereits Gebrauch.

Einem persönlichen Einkäufer – wie ihn manche Start-Ups anbieten – stehen die Deutschen jedoch ablehnend gegenüber. 65 Prozent der Befragten wollen nicht, dass eine fremde Person für sie im Supermarkt einkauft und ihnen die Einkäufe im Anschluss nach Hause bringt. Nur 18 Prozent können sich vorstellen, ein solches Angebot zu nutzen. Auch viele andere digitale Optionen sind eher unbeliebt. Den Einkauf online zu bestellen und im Laden abzuholen, kommt für mehr als die Hälfte der Deutschen nicht in Frage. Zwei Drittel der deutschen Verbraucher lehnen es ab, online bestellte Waren bei einer Abholstelle („Drive Thru“) abzuholen.

Smartphone dient als Schnittstelle zum Händler

Die Liebe der Deutschen für den stationären Handel ist weiterhin groß. Fast die Hälfte (47 Prozent) der Befragten hierzulande empfindet den Gang in den Supermarkt als angenehme oder sogar als sehr angenehme Tätigkeit. Nur 19 Prozent der Deutschen geben an, dass ihnen der Supermarktbesuch unangenehm oder sehr unangenehm ist. 33 Prozent bewerten den Einkauf im Supermarkt neutral. 37 Prozent der Befragten geben zudem an, dass der Einkauf im Supermarkt für sie und ihre Familie ein vergnügliches Ereignis ist, das durchaus mehrere Stunden dauern kann. 29 Prozent stimmen dem nicht zu. 34 Prozent empfinden das Einkaufen weder als Vergnügen noch als Missvergnügen.

„Gerade weil die Mehrheit der Verbraucher weiterhin ins Geschäft gehen wird, müssen Händler dafür sorgen, dass das Einkaufserlebnis den Kunden Spaß macht und gut funktioniert“, unterstreicht Ingo Schier. „Das Smartphone wird als Schnittstelle zwischen Kunde und Händler beim Einkaufserlebnis im Laden künftig eine immer größere Rolle spielen. Unsere Studie zeigt, dass das Potenzial dafür vorhanden ist, auch wenn solche Angebote hierzulande noch auf eine geringe Akzeptanz stoßen – besonders im Vergleich zum europäischen Durchschnitt.“

So können sich bereits 40 Prozent der Deutschen (EU-Durchschnitt: 56 Prozent) vorstellen, eine App zu verwenden, um im Laden über dessen Angebote informiert zu werden. Fünf Prozent der Deutschen (EU-Durchschnitt: sieben Prozent) nutzen solche Angebots-Apps bereits. 39 Prozent (EU-Durchschnitt: 55 Prozent) würden sich für Informationen zu Angeboten auch im W-LAN eines Ladens anmelden. Vier Prozent der Deutschen (EU-Durchschnitt: fünf Prozent) gehen den Händlern bereits ins Netz.

Kunde der Zukunft nutzt die SB-Kasse

Eine technische Revolution gibt es auch beim Bezahlvorgang. So kann der Kunde bei immer mehr Händlern selbst zum Kassierer werden. 11 Prozent der Deutschen benutzen bereits sogenannte SB-Kassen und scannen ihre Einkäufe selbst – Tendenz steigend. Rund zwei Drittel (61 Prozent) können sich vorstellen, SB-Kassen künftig zu nutzen. 28 Prozent lehnen dies ab. Ähnlich sieht es bei Hand-Scannern für das Kassieren im Laden aus. 62 Prozent der Deutschen können sich so ein Vorgehen vorstellen um das Schlange-Stehen zu vermeiden – fünf Prozent nutzen bereits Hand-Scanner.

Um keine Wartezeit an der Kasse zu haben, sind 31 Prozent der Deutschen grundsätzlich bereit, ihre Einkäufe automatisch per Lastschrift zu bezahlen, wenn sie den Laden verlassen. Für 43 Prozent kommt das hingegen nur bedingt oder überhaupt nicht in Frage. „Für einen solchen Bezahlvorgang muss der Kunde dem Händler persönliche Informationen zur Verfügung stellen“, sagt Ingo Schier. „Hier besteht für deutsche Verbraucher noch eine Hemmschwelle.“ Zum Vergleich: 48 Prozent der Verbraucher im europäischen Durschnitt würden beim automatischen Bezahlen mitmachen.

Den vollständigen internationalen Report zur Studie können Interessenten kostenfrei unter der ersten aufgeführten Internadresse anfordern.  

 

www.nielsen.com/de/de/insights/reports/2015/zukunft-des-handels.html www.nielsen.com