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Studie zum Gratis-Download: Online-Händler unterschätzen Gesamtkosten von Bezahlverfahren

10. September 2014, 10:55

Laut einer neuen Studie des Beratungs- und Forschungsinstituts Ibi Research an der Universität Regensburg (siehe auch Trend & style Sommerausgabe 2014, Seiten 22 – 25) achten Online-Händler vor allem auf die direkten Kosten eines Zahlverfahrens und zu wenig auf deren indirekte Kosten. Zu diesen gehören beispielsweise Aufwendungen für manuelle Nachbearbeitung, Zahlungsausfälle und Kosten für die Rückabwicklung von Zahlungen im Retourenfall. Die wirtschaftlichen Folgen der Fehlschätzung können enorm sein: Allein durch Zahlungsstörungen und -ausfälle entstehen Online-Händlern jährlich Kosten von rund 961 Millionen Euro. Für die deutschen Online-Händler sind die Kosten bei der Auswahl eines Bezahlverfahrens das wichtigste Kriterium (49 Prozent), vor Sicherheit (40 Prozent und Nutzerfreundlichkeit (37 Prozent).

Dennoch werden die Gesamtkosten für Bezahlverfahren sehr häufig falsch eingeschätzt, so das zentrale Ergebnis der Studie „Gesamtkosten von Zahlungsverfahren – Was kostet das Bezahlen im Internet wirklich?“. Das zeigt sich insbesondere bei der Frage nach den kostengünstigsten Verfahren: Mit Blick auf die direkten Kosten wird die Vorkasse bei Händlern mit Abstand als günstigstes Verfahren eingeschätzt, vor der Lastschrift, dem Direktüberweisungsverfahren Sofortüberweisung und der nicht abgesicherten Zahlung auf Rechnung. Kauf auf offene Rechnung ist die teuerste Zahlart unter Berücksichtigung aller Kosten. Unter Einbeziehung aller Kosten ergibt sich für den Durchschnitts-Händler der Studie allerdings ein völlig anderes Bild: Auf Platz eins der Zahlverfahren ist Sofortüberweisung mit Gesamtkosten von 1,88 Euro pro Transaktion, gefolgt von der Vorkasse und Lastschrift (abgesichert) mit jeweils 3,54 Euro pro Transaktion. Die deutlich teuerste Zahlart ist dabei der Kauf auf (offene) Rechnung mit 8,36 Euro pro Transaktion. „Die Differenz zwischen der Kosten-Einschätzung der Händler und den tatsächlichen Gesamtkosten von Zahlverfahren ist ein überraschendes Ergebnis der Studie. Offenbar werden Folgekosten von Bezahlmethoden zu wenig beachtet. Ein Fehler, denn die indirekten Kosten sind zum Teil wesentlich höher als die direkten, beispielsweise beim Kauf auf offene Rechnung“, erklärt Prof. Dr. Hans-Gert Penzel, Geschäftsführer von ibi research.

Zu den indirekten Kosten zählen beispielsweise Opportunitätskosten durch verzögerte Zahlungseingänge sowie Aufwendungen für Debitorenmanagement, Leistungsstörungen, Risikomanagement und Kosten für die Rückabwicklung von Zahlungen im Retourenfall. Zusammen mit den direkten Kosten der Zahlverfahren ergeben sich die Gesamtkosten einer Bezahlvariante. Die hohen Risiken eines Zahlungsausfalls bzw. einer Zahlungsstörung können bedeutenden Einfluss auf die Handelsspanne haben. So verursacht ein Zahlungsausfall für Händler laut Umfrage durchschnittlich etwa 66 Euro Kosten, eine Zahlungsstörung immer noch fast 18 Euro. Rechnet man nun den Gesamtumsatz des Panels auf den deutschen E Commerce-Markt hoch, ergeben sich Gesamtkosten von 961 Millionen Euro pro Jahr, die rein aus Zahlungsstörungen und Zahlungsausfällen resultieren.

Die komplette Studie „Gesamtkosten von Zahlungsverfahren“ steht kostenlos unter der unten aufgeführten Internetadresse zum Herunterladen bereit.  

www.ibi.de/zvkosten