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Leichtigkeit – Der neue, lässige Wohnstil

Filigrane Formen, durchscheinende Materialien, Kunstwerke in Miniaturform und platzsparende Möbel: Die neue Leichtigkeit macht Spaß und Lust auf einen lässigen Wohnstil.

Flexibel – Das Regal Chuck lässt sich ganz nach Belieben verbiegen und verformen

Faszinierend sind die zarten Glasobjekte Eloa von Simone Lüling

Zarte Farben und filigrane Formen: die Story Tiles

Fast schwerelos scheinen die Leuchten und Objekte der in Berlin lebenden Schweizerin Simone Lüling. Als „fragil, irisierend und zeitlos“ bezeichnet die Designerin den Stil ihres modularen Leuchten-Systems „Eloa“. Es besteht aus mundgeblasenen Glasformen, die einmalig in ihrer Form, Größe und Farbe sind. Einzeln oder in Konstellationen schaffen sie individuelle Lichtkonzepte für unterschiedliche Ansprüche. Dieses Thema entwickelte Simone Lüling aus einer Auftragsarbeit heraus, als sie für einen loftähnlichen Raum ein Leuchtensystem für die unterschiedlichen Bereiche Kochen, Essen und Arbeiten gestaltete. Eloa gibt es als Decken-, Boden-, Tisch-, Steh- und Wandleuchten, die uraltes Glasbläserhandwerk mit schlichtem und prägnantem Design verbinden. Die Glasprodukte, die auch als Kunst-Objekte eingesetzt werden können, werden hauptsächlich in der Glashütte Baruth, im Berliner Umland, gefertigt. Die Größe der Objekte setzt hohes handwerkliches Können voraus, das nur noch wenige Glasbläser beherrschen.

Traumwelt zum Ausruhen

Kleine Welten, aber große Träume verspricht der Wohnschmuck „Mille Fiabe“ – übersetzt „Tausend Märchen“ – von Katrin Ruoffner. Er vereint Gegensätze in ihrer schönsten Form: Traumwelt und Wirklichkeit, Miniatur und Grenzenlosigkeit, Purismus und Opulenz. Daher sind die Mille Fiabe-Designobjekte viel mehr als bloße Dekoration. Sie sind eine kleine Traumwelt zum Ausruhen, ein Mini-Urlaub vom Alltag. Wer genau hinsieht, entdeckt beispielsweise 15 Pinguine, die auf eine Glaskapelle stoßen, eine Giraffe, die mit einem Ruderboot unterwegs ist oder zwei Pinguine, die sich sehr innig begrüßen. Katrin Ruoffner, die Textildesign studiert und anschließend für Marken wie BMW oder Bugatti gearbeitet hat, möchte den Betrachter in ihre Miniaturwelten und gleichzeitig auf eine Reise durch seine eigenen Gedanken, Wünsche und Träume einladen. Die Designerin: „Die Objekte sind mit Maßen zwischen 18 und circa 40 Zentimetern in Höhe und Breite nicht größer als eine Vase und bestehen aus Echtglas, Edelstahl, lackierten Miniaturfiguren, Swarovski-Elementen und Spiegeln. Das Besondere an ihnen ist, dass sie gleichzeitig puristisch und opulent sind und humorvolle Leichtigkeit mit formaler Strenge verbinden.“

Fliesen als Minikunstwerke

Aber nicht nur die Objekte von Mille Fiabe können Geschichten erzählen, sondern auch Fliesen. Zumindest die „Story Tiles“ der in Amsterdam lebenden Künstlerin Marga van Oers. Als sie von ihrer Großmutter eine Reihe alter, traditioneller holländischer Fliesen geschenkt bekam, entstand ihre Idee, etwas Neues daraus zu machen. So gibt es zwar die „Old Dutch Tiles“ mit typischen Elementen der berühmten Delfter Fliesen, diese werden aber mit Motiven im modernen Stil kombiniert. Zur neuen Kollektion gehören beispielsweise Fliesen wie „Hello Goodbye“, auf der eine Frau einem Heißluftballon hinterher winkt, oder ein Mädchen, das einen Frosch küsst und sich fragt: „Is this my Prince“? Alle Fliesen können einzeln als Minikunstwerk genutzt, aber auch als Gesamtkomposition in Bad und Küche angebracht werden. Ebenfalls auf die Kombination von Tradition und zeitgenössischen Elementen setzt die Hamburger Designerin Meike Woermann. Nach dem Studium der Zeitgenössischen Kunst lernte sie das praktische Mosaikhandwerk in einer Mosaikwerkstatt in Barcelona. Seit ihrer Rückkehr nach Hamburg entwirft und erstellt die Künstlerin Mosaike für den Wohnbereich. Unter ihrem Label „Helmuth“ präsentiert sie Tabletts mit handgearbeiteten Mosaik-Motiven. Die Hamburgerin ist nicht nur für die Gestaltung der Tabletts zuständig, sondern schneidet die Fliesen auch selbst zu und verleimt und verfugt sie. Die spannende Verbindung aus natürlichem Holz, kühler Fliese und rauer Zementfuge sowie die fein abgestimmten Farben, Formen und Linien des Mosaiks verleihen dem Tablett sein besonderes und individuelles Gesicht.

Wer wünscht sich nicht manchmal ein Regal, das man ganz nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen verbiegen und verformen kann? Auf den ersten Blick scheint es sich bei „Chuck“, hergestellt von dem bayerischen Label Neuvonfrisch, nur um ein einfaches, flaches Wandregal zu handeln. Erst bei genauerer Betrachtung entdeckt man sechs dünne Böden, die einzeln angehoben und je nach Größe, Menge und Gewicht des Inhalts flexibel gebogen werden können. Ein Regal, das mit seiner vielfältigen Funktionalität und seiner Leichtigkeit zu einem unentbehrlichen Begleiter wird.
Sigrid Brauer