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Nominierte Ladenbau-Trendsetter

11. Februar 2019, 11:58

71 Beispiele gelungener Ladenbaukonzepte aus 23 Ländern gingen als Bewerbungen für die diesjährigen EuroShop RetailDesign Awards (ESPA) ein. 32 davon sind auf der Shortlist. Aus diesen großartigen Beispielen leitet die EHI-Ladenbau-Expertin Claudia Horbert die wichtigsten Trends im internationalen Retail Design ab.

Die Gewinner werden am 26. April bei der EuroShop RetailDesign Award-Verleihung im Rahmen der Messe C-Star in der chinesischen  Metropole Shanghai ausgezeichnet. Zu den Trendsettern äußert sich Claudia Horbert, Leiterin Forschungsbereich Ladenplanung + Einrichtung beim EHI Retail Institute, wie folgt:

Unterschiedliches Material
 
Typisch für den modernen Ladenbau ist eine breite Palette unterschiedlicher Materialien, die das Ambiente eines Ladens prägen. Klassische Baumaterialien wie Beton, lackiertes Metall, Gitter, Glas, Metall in verwitterter Optik, Edelstahl sowie Holz in Kombination mit Backsteinwänden außen und innen beherrschen den Designstil der Industrieoptik – der oft als Anspielung darauf zu verstehen ist, dass die Läden aus ehemaligen Produktionsstätten oder Fabriken entstanden sind.

Nach wie vor ist Holz ein sehr wichtiges Element für den Ladenbau in seinen unterschiedlichen Ausprägungen: Bodenbeläge, Wandverkleidungen und Möbel aus dunklem Holz verleihen dem Raum eine gewisse Gemütlichkeit. Holz in Verbindung mit Metallteilen wirkt kühler und technischer. Und auch helles Holz entfaltet eine ganz besondere Wirkung, denn es gehört zu der klaren Formensprache des skandinavischen Designs und ermöglicht zudem die Entstehung scharfer Schwarz-Weiß-Kontraste.

Hybride Räume

Die heutigen Läden sind nicht mehr nur Räume, in denen Geschäfte abgewickelt werden. Sie sind zu hybriden Räumen geworden, in denen sich der traditionelle Einzelhandel mit ansprechender Bewirtung in diversen Cafés, Restaurants und Gastronomiebetrieben sowie mit einem Angebot an individuellen Dienstleistungen, Kunstgalerien, literarischen Lesungen und vielen anderen Elementen vermischt. Die Läden sind heute multifunktionale Räume, sie sind offen und interaktiv gestaltet, so dass die Kunden in großzügig bemessenen Bereichen die Produkte live erleben können; hinzu kommt ein hohes Maß an Flexibilität, wobei stets die Ware im Mittelpunkt steht.

Im Lebensmittelbereich legen die modernen Supermärkte verstärkt Wert auf Frische, lokale Produkte und größere Kundennähe. Damit soll der tägliche Gang zum Supermarkt zu einem persönlichen Erlebnis für den Kunden werden und der Lebensmitteleinkauf mehr Spaß machen. Die heutigen Lebensmittelhändler setzen auf diverse gastronomische Angebote, passend zum veränderten Verhalten der Kunden. Daher bieten sie hauseigene Küchen und Kochkurse an und gewähren dem Kunden Einblicke in die Zubereitung.

Omnichannel-Plattformen

Den traditionellen Einzelhandelsunternehmen wird mittlerweile bewusst, dass sie ihre Geschäfte in Plattformen für alle Verkaufskanäle umwandeln müssen. Wichtig ist, dass der Onlineshop und die stationären Geschäfte gemeinsam auftreten, anstatt miteinander zu konkurrieren. Gleichzeitig eröffnen immer mehr reine Online-Händler stationäre Geschäfte. Durch das Ineinandergreifen von Filialen und Onlineshops entstehen neue Konzepte für den Einzelhandel und das Ladendesign. Die Online-Händler betrachten ihre Läden häufig als Ausstellungsfläche oder Schaufenster und setzen neue Standards beim Ladendesign, wenn sie sich darum bemühen, die besonderen Eigenschaften ihrer Online-Marke in einem reellen Raum darzustellen.

Die modernen Ladenkonzepte umfassen eine zunehmende Anzahl an interaktiven Anwendungen, die den Kunden einbinden sollen:

– Bereiche, an denen die Kunden die gewünschten Produkte online auswählen, den Bestand prüfen und die Produkte bestellen können
Kundenkommunikation über soziale Netzwerke
– schnellere Kassiervorgänge durch beleglosen Einkauf und mobiles Bezahlen
– Ein aktueller Trend im Einzelhandel sind personalisierte Produkte. Über spezielle Konfigurationstools, die per iPad oder an Terminals im Laden genutzt werden können, wird der Kunde zu einem Partner im Produktentstehungsprozess und erhält so die Möglichkeit, normale Produkte in wertvolle persönliche Gegenstände zu verwandeln.

Siegerehrung

Um als Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen, mussten auch die diesjährigen Teilnehmer eine erfolgreiche Mischung aus Ladenarchitektur, Farben, Materialien, Beleuchtung und Visual Merchandising sowie eine eindeutige Botschaft in Bezug auf ihr Produktangebot präsentieren. 35 Einreicher sind nominiert. Am Abend des 26. April werden EHI und Messe Düsseldorf im Rahmen der C-Star Messe in Shanghai die EuroShop RetailDesign Awards an die drei Stores mit den besten Konzepten verleihen.

www.messe-duesseldorf.de/ www.ehi.org/de